Patroziniumsfest in St. Michael

28.09.25

Am Vorabend des Erzengelfestes feierte Erzabt Jakob Auer OSB zum Patrozinium ein feierliches Pontifikalamt in der Michaelskirche am Residenzplatz.

Die Michaelskirche gehört zum Stift St. Peter und ist die älteste bis heute bestehend Kirche der Stadt Salzburg. Als Pfarrkirche für die Bürger der Altstadt nahm sie über viele Jahrhunderte eine zentrale Rolle im geistlichen und gesellschaftlichen Leben der Stadt ein.

Der ursprüngliche romanische Bau wurde im 13. Jahrhundert im Stil der Gotik erneuert und später mehrfach erweitert. Besonders prägend war die Barockzeit: Um 1767 erhielt die Kirche eine neue, repräsentative Fassade zum Residenzplatz hin, die das harmonische Bild des barocken Platzensembles mit Dom und Residenz ergänzt. Im Inneren blieben gotische Strukturen erhalten, die durch barocke Altäre und Ausstattungen bereichert wurden. So spiegelt die Kirche in besonderer Weise die wechselvolle Baugeschichte Salzburgs wider.

In seiner Predigt zum Patroziniumsfest erinnerte Erzabt Jakob daran, dass der hl. Michael als Bannerträger nicht eine Landes- oder Kriegsfahne vor sich her trägt, sondern das Banner Jesu Christi mit dem Kreuz, das Heil und Leben schenkt. Dieses Kreuz umfasst das ganze Leben: Es begegnet uns zu Beginn in der Taufe und steht am Ende über dem offenen Grab. Es erklingt im Begräbnisritus der Gesang In paradisum, in dem die Engel die Verstorbenen auf der letzten Reise ins Paradies begleiten – ein Ausdruck der Hoffnung, dass der Weg der Getauften nicht im Tod endet, sondern in der Vollendung bei Gott. So steht der Erzengel Michael den Menschen im täglichen „Kampf“ des Lebens bei. Dieser Kampf ist keinesfalls negativ zu verstehen, sondern ein Ansporn, Tag für Tag das Gute zu tun und den Versuchungen zu widerstehen. „Dabei sind wir ganz besonders auf die Fürsorge und Begleitung der heiligen Engel angewiesen.", so der Erzabt.

Der festliche Gottesdienst wurde musikalisch mitgestaltet von der Stiftsmusik St. Peter mit der Messa di San Giuseppe des Salzburger Hofkapellmeisters Johann Ernst Eberlin